Effektive Osmolarität =Tonizität.
Aus Med Klin Intensivmed Notfmed 2021 • 116:672-677
https://doi.org/10.1007/s00063-021-00873-6
Störungen der Plasmanatriumkonzen-
tration bedeuten auch immer Anderungen
der Tonizität, die in der Diagnostik von Stö-
rungen der Natriumhomöostase einen we-
sentlichen Stellenwert innehat. Die Plas-
maosmolalität ist in der Diagnostik kein
guter Parameter für den osmotischen Gra-
dienten zwischen Intra- und Extrazellular-
raum, da die Konzentration von Harnstoff
im Plasma einen großen Teil der gemesse-
nen Osmolalität ausmachen kann, dieser
aber nicht osmotisch wirksam ist, weil er
die Zellmembran frei passieren kann. In der
Praxis wird deshalb eine „effektive Osmo-
lalität" oder Tonizität aus den Konzentra-
tionen von Natrium, Kalium und Glukose
berechnet. Da sich die Therapie von hypo-
tonen und iso-/hypertonen Hyponatriämi-
en diametral unterscheidet, sollte bei allen
Hyponatriämien die effektive Osmolalität
bestimmt werden [23], wobei ein Wert un-
ter 275 mosmol/kg Voraussetzung für die
Diagnose einer hypotonen Hyponatriämie
ist.
effektive Osmolalität ~
2x (Naplasma[mmol/l]
+ Kplasma[mmol/l])
+ Glucose[mg/dl]/18